Die klassische Homöopathie

Am 10. April 1755 wurde Dr. Samuel Hahnemann in Meißen geboren. Der Sohn eines Porzellanmalers war als Arzt, Chemiker und Apotheker tätig und gilt heute als Begründer der klassischen Homöopathie.

In einem Selbstversuch untersucht er die Wirkung der Chinarinde, die – so vermutete man – Malaria heilen könne. Die Chinarinde löst bei ihm die für die Malariaerkrankung typischen Fieberschübe aus, die er nur zu gut kennt, da er selbst schon einmal an Malaria erkrankt war.

Diese Beobachtungen führen zu seiner grundlegenden Erkenntnis, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden kann ( Simile-Prinzip ). Seine Schlussfolgerung ist, dass Chinarinde deshalb die Malaria heile, weil sie bei einem gesunden Menschen die gleichen Symptome wie bei einem an Malaria erkrankten Menschen hervorruft.

Diese Ähnlichkeitsregel wurde das erste Mal 1796 veröffentlicht. Der Grundstein zur Homöopathie war gelegt. Begrifflich geht dieser Begriff auf das Griechische zurück. Im Griechischen bedeutet “homoios”  ähnlich und und “pathos” Leiden.

In weiteren Versuchen verdünnt Hahnemann zum Teil hochgiftige Mittel in hohen Maßen und testet sie im Selbstversuch, ohne das etwas passiert. Überraschend ist seine Erkenntnis, dass Mittel chemisch gesehen bei größerer Verdünnung (in Wasser oder Alkohol) immer weniger giftig werden, aber auch immer wirksamer werden wenn sie geschüttelt werden. Diese Zuname in der Wirkung bezeichnet man als “Potenzieren”.

Sein 1810 veröffentlichtes Buch ” Organon der rationellen Heilkunde” gilt heute als Standardwerk der Homöopathie. Am 2.7.1843 verstarb Hahnemann im Alter von 88 Jahren und wurde auf dem bekannten Friedhof  Montmartre in Paris begraben.

Homöopathische Mittel

Homöopathische Mittel wirken nicht auf chemischen Wege. Dies liegt daran, das der Wirkstoff in Wasser oder Alkohol aufgelöst wird. Dieses Gemisch wird geschüttelt und weiterverdünnt, wieder geschüttelt und wiederum verdünnt und so fort, bis der Wirkstoff chemisch nicht mehr feststellbar ist.

Trotz dieser zunehmenden Verdünnung wird die Wirksamkeit gesteigert (potenziert), wie schon Hahnemann feststellte. Wie aber können die Mittel wirken? Es gibt bis heute keine anerkannten Theorien über die Wirksamkeit homöopathischer Mittel. Klinische Studien belegen aber mittlerweile, dass die Wirksamkeit weit über die von Placebos (Scheinmedikamente) hinausgeht. Gegen den “Placeboeffekt” spricht auch die Wirksamkeit der Mittel bei Tieren und Kindern.

Es gibt Hypothesen (Vermutungen), dass sich homöopathische Mittel (z.B. Wirkstoff verdünnt in Wasser) in ihrer Molekülstruktur von der Struktur des “reinen” Wassers unterscheiden. Sie unterscheiden sich in ihrer Energieausstrahlung und damit auch in der Wechselwirkung mit ihrer Umgebung. Auf diese Weise können Informationen an den Körper weitergegeben werden, der seinerseits dazu angeregt wird sich wieder in Balance zu bringen.

Homöopathie in der heutigen Praxis

Die Homöopathie kennt keine kollektiven Behandlungsmethoden. Jeder Behandlung geht ein ausführliches Patientengespräch voraus. Es muss für jeden Patienten eine ganz individuelle Therapie gefunden werden.

Ein Mittel, das einem Patienten bei Migräne hilft, muss anderen Patienten noch lange nicht helfen. Auf der Basis der Ganzheitsmethode ist der Mensch als Ganzes zu erfassen – eben Körper Geist und Seele, ganz individuell. Dementsprechend kann es auch keine verallgemeinerte Behandlung geben. Die individuellen Symptome müssen erkannt werden und dies kann manchmal ein mühsamer Weg sein.

Ziel ist es nicht eine Krankheit zu unterdrücken, sonder die Selbstheilungskräfte des Körpers zu wecken und ihn langfristig wieder in die Balance zu bringen.

Man sollte nicht die Illusion haben, dass die Homöopathie alles heilen kann. Auch hier gibt es Grenzen, denn z.B. zerstörte oder veränderte Organe kann der Körper nicht von sich aus heilen.

Es gibt über 2000 homöopathische Mittel und es liegt in der Kunst und Erfahrung des Heilpraktikers in Zusammenarbeit mit seinem Patienten gezielt das für ihn geeignete Mittel herauszufinden. Der große Vorteil all dieser Mittel ist, dass sie keine Nebenwirkungen haben.